Montag, 12. Dezember 2016

Rezension: Von Hand gemacht


Wer Karin Buchart und Maria Anna Benedikt kennt, weiß: was die beiden angreifen, hat Hand und Fuß. Und wer sie noch nicht kennt, weiß es spätestens nach dem ersten Kapitel dieses Buches.
„Von Hand gemacht“ liefert keine eindimensionale, sondern eine vielschichtige Betrachtungsweise ausgewählter traditioneller Lebensmittel. Roggenbrot, Butter und Schmalz, Honig, Sauermilchprodukte, Apfel & Co werden unter die Lupe genommen und ganzheitlich betrachtet: historisch, kulturell, gesundheitlich, regional, geschmacklich, gastrosophisch. Kleine Produzenten kommen immer wieder zu Wort. Ein Vergleich wird auch zwischen bäuerlichen und industrieller Herstellung gemacht, etwa bei Joghurt.
Besonders spannend ist das Thema Bekömmlichkeit. Milch ist bekömmlicher, wenn man sie löffelt, ein roher Apfel wirkt im Verdauungstrakt unterschiedlich, wenn man ihn abbeißt oder reibt, und Butter verhilft zu einem gesunden Darm.
Als Leser bleibt man nicht nur bei theoretischem Wissen hängen, sondern man wird rasch zum Tun animiert: am liebsten setzt man sofort Sauerteig an! Und wer nicht weiß, woran er erkennt, dass Brot fertig gebacken ist, erfährt, dass man es am Klopfen an der Unterseite des Laibs erkennt. Fertiges Brot klingt hohl - die Wassermelone lässt grüßen! (Und die Sensorikerin in mir freut sich, wieder was Neues gelernt zu haben :-)
Selbst sprach- und spruchverliebt, habe ich mich über viele nette Zitate im Buch gefreut. Sie machen das ohnehin locker geschriebene Buch noch netter. Fazit: wie (fast) jedes Buch eckig, aber eine sehr runde Sache!

Ich bedanke mich beim Servus Verlag für das Buch!

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