Dienstag, 22. November 2016

Rezension: Bitter. Der vergessene Geschmack


Man könnte auch sagen: Bitter - der wiederentdeckte Geschmack. In meiner Kindheit war Bitterschokolade noch nicht en vogue, Bittersalate auch nicht. Das hat sich glücklicherweise geändert, auch an bitteren Drinks abseits von Kaffee oder Bier kann man sich heute durchaus öfter erfreuen. Als Sensorikerin war ich entsprechend neugierig, was Manuela Rüther in diesem Buch zusammengetragen hat. Gleich vorweg: sehr vieles! Schon beim ersten Durchblättern habe ich eine geistige to-cook-Liste angefertigt:
  • Radischen fermentieren? Super Idee, ich hab schon einiges fermentiert, aber Radieschen noch nicht.
  • Wurzelgemüse in Bier? Hochspannend, Wein wird ja auch oft zum Kochen verwendet, Bier deutlich seltener.
  • Geröstete Rosenkohlblättchen mit Kurkuma und Walnüssen? Hier liegt die Krux darin, dass man Blättchen zupft - dieses Rezept habe ich bereits ausprobiert, und es hat mich, die bislang kein Fan von Rosenkohl alias Kohlsprossen war, absolut überzeugt!
  • Schokokuchen mit Estragon, dazu Camaprigranité?  Ist ein Anwärter für’s heurige Weihnachtsmenü!
  • Vorfreude auf den nächsten Sommer drängt sich bei Ofenaprikosen mit Zitrone und Ricotta auf! Hier verleiht Zitronenschale dem Antipasto eine leichte Bitterkeit.
Was mir am Buch sehr gut gefällt:
  • Abstufungen der Kapitel nach gewünschtem Bittergrad: von „Bitter für Anfänger“ bis „Bitter für Fortgeschrittene“, von „aromatisch bitter“ bis „bitter-süß und salzig“, hier kann sich jeder orientieren.
  • Bitter ist definitiv eine Überschneidung aus Genuss und Gesundheit. Dem wird mit diesem Buch Rechnung getragen. Die Bitterapotheke ist ein stimmiger Abschluss des Buches.
  • Das Buch enthält Warenkunde zu bitteren Zutaten und den enthaltenen Bitterstoffen. Wer also nähere Infos über Rübstiel, Sprossenbrokkoli & Co sucht, wird hier fündig.
  • Manche Kombinationen sind ganz neu, in anderen Fällen wird Bekanntes neu interpretiert, etwa bei einem Strudel, der statt der verbreiteten Kombination aus Spinat und Fetakäse mit Wildkräutern und Feta gemacht und mit Orangenchutney kombiniert wird.
  • Das Buch enthält Rezepte für das ganze Jahr. Auch Wintersalate wie Catalogna oder Brunnenkresse kommen vor.
  • Und wenn Köchin und Fotografin in einer Person vereint sind, ja, dann hat auch das Auge was davon!
Was mir am Buch nicht gefällt:
Sorry, mir fällt nichts ein!

Ich bedanke mich beim AT Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

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